Lehrende: Dr. Johanna Buß
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Indologie und Zentralasienwissenschaften
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Bhagavadgita ist einer der bekanntesten hinduistischen Texte, der seit seiner Entstehung zwischen dem zweiten vor- und dem ersten nachchristlichen Jahrhundert immer wieder neu interpretiert wurde. Eingebettet in das umfangreiche Epos Mahabharata nimmt er die Skrupel des Feldherrn Arjuna anlässlich der bevorstehenden Schlacht zwischen zwei verwandten, je-doch verfeindeten Clans zum Anlass spiritueller und theologischer Betrachtungen, die bald weit über die Rahmenhandlung hinausführen. Der sich als Gott Krishna offenbahrende Wa-genlenker belehrt Arjuna in dem 700 Verse langen Dialog über das Göttliche und die wahre Natur der Dinge sowie die Grundlage des rechten Handelns in der Welt. Als autoritativer Text der hinduistischen Vedanta-Philosophie ist er in den hinduistischen philosophischen Traditio-nen oft kommentiert worden. In Europa und Nordamerika hat die Bhagavadgita im 19. Jahr-hundert eine eigene Karriere begonnen, da sie bereits 1785 ins Englische und später in weitere europäische Sprachen übersetzt wurde und als spiritueller Klassiker der Weltliteratur eine breite Leserschaft gefunden hat. Nach einer Einführung in hinduistisch-theologische Lesarten der Bhagavadgita gehen wir anhand ausgewählter Beispiele der großen Bandbreite moderner Interpretationen nach, die von der Legitimation des indischen Unabhängigkeitskampfs über esoterische Auslegungen bis zur Adaption als Hollywood-Film reichen. In der dazugehörigen Übung werden an 4-5 Ter-minen Filme zum Seminarthema gezeigt. Vor dem Seminar bitte eine der gängigen deutschen Bhagavadgita-Übersetzungen lesen (z.B. von Peter Schreiner, Michael von Brück oder Richard Garbe).