Lehrende: Nico Altenhoff
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Religionswissenschaft
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: In einem religiös geprägten und komplexen Gemeinwesen, wie die israelische Gesellschaft es darstellt, ist Säkularität ein umkämpftes Feld. Obwohl der moderne Zionismus primär einer säkularen Ideenwelt entsprungen ist, war und ist die Grenzziehung zwischen Religion und Säkularität bis heute Grund für intensive Auseinandersetzungen. Verschiedenste Akteurinnen hatten und haben unterschiedliche Vorstellungen über die gesellschaftliche Stellung der Religion und vor allem darüber, was eine jüdische Staatsidentität auszeichnet. Das Seminar beschäftigt sich grundlegend mit der Entstehungsgeschichte des religionspolitischen Arrangements des israelischen Staates und dessen Transformation bis in die Gegenwart. Dabei werden wir uns mit verschiedenen historischen Abschnitten der israelischen Geschichte befassen, in denen sich aufgrund ökonomischer, demografischer und politischer Transformationsprozesse der Konflikt um das religionspolitische Arrangement bis in die Gegenwart sukzessive verschärft hat. Zudem wird es ebenfalls darum gehen, die Interessengruppen, die an der Auseinandersetzung beteiligt sind und waren ausfindig zu machen und deren Ziele genauer in den Blick zu nehmen. Vor dem Hintergrund der erarbeiteten Erkenntnisse werden wir uns schließlich mit der Frage befassen, welche Staats- und Regierungsform in Israel vorherrscht und zudem diskutieren, was eigentlich unter einem "jüdischen Staat" zu verstehen ist und damit einhergehend der Frage nachgehen, inwiefern sich Religionszugehörigkeit, Ethnizität und Nationalität in einem solchen Identität verschränken.