Lehrende: Prof. Dr. Enno Bünz
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Der Geist der Romantik hat um 1800 die Burg als Inbegriff des Mittelalters idealisiert und verklärt. Nicht nur am Rhein wurden im 19. Jahrhundert Burgruinen wieder aufgebaut und damit mittelalterliche Traumwelten geschaffen. Aber was bedeutete es tatsächlich, im Mittelalter auf einer Burg zu leben? Adel und Burg sind im Mittelalter zwei Seiten einer Medaille. Die Adelsburgen, die seit dem 11./12. Jahrhundert allenthalben entstehen, waren zugleich Wehrbau und repräsentativer Wohnsitz, Herrschaftsmittelpunkt und Wirtschaftszentrum. Erst mit dem Beginn der Neuzeit wurden viele Burgen aufgegeben und von Schlössern und Festungen abgelöst. Anhand von Burgen lassen sich alle relevanten Bereiche adligen Lebens behandeln. Ausgewählte Beispiele sollen den Wandel des Burgenbaus vom 12. bis 15. Jahrhundert verdeutlichen. Die Adelsburg ist ein anschauliches Beispiel für die Möglichkeiten einer interdisziplinären Mittelalterforschung, zu der neben Historikern auch Germanisten, Kunsthistoriker, Bauforscher und Archäologen beitragen.
Literatur: Thomas Biller, Die Adelsburg in Deutschland. Entstehung, Form und Bedeutung, München 1993. – Gerhard Billig / Heinz Müller, Burgen. Zeugen sächsischer Geschichte. Zeichnungen von Richard Gruhl, Neustadt a. d. Aisch 1998. - Burgen in Mitteleuropa. Ein Handbuch, hg. von der Deutschen Burgenvereinigung e.V. durch Horst Wolfgang Böhme u.a., Band 1: Bauformen und Entwicklung, Band 2: Geschichte und Burgenlandschaften, Stuttgart 1999. – Burgen im Spiegel der historischen Überlieferung, hg. von Hermann Ehmer (Oberrheinische Studien 13), Sigmaringen 1998.
