Lehrende: Dr. Oliver Bräckel
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Marcus Tullius Cicero ist eine der bekanntesten Figuren der griechisch-römischen Antike, was nicht zuletzt an der Überlieferung zahlreicher seiner Schriften liegt, die uns einen einzigartigen Einblick in die letzte Phase der Römischen Republik bieten. Gerade gegen Ende versuchte der alternde Konsular noch einmal Einfluss auf die Geschicke des Staates auszuüben und die res publica zu „bewahren“. Paradoxerweise bediente er sich dabei genauso illegitimer Mittel wie die Personen, die zu bekämpfen er beabsichtigte, wobei sich die Frage stellt, ob ein Staat noch gerettet werden kann, wenn man zu seiner Rettung die selbst aufgestellten Regeln bricht (Krise ohne Alternative?). Im Rahmen dieses Seminars sollen die Handlungen Ciceros in den letzten beiden Jahrzehnten der Römischen Republik nachvollzogen werden, um seine Rolle in ihrem sich abzeichnenden Niedergang zu untersuchen. Welche Strategien verfolgte er mit Blick auf seine Verbündeten und Feinde und welche Mittel war er bereit einzusetzen, um den römischen Staat zu schützen. Zu diesem Zweck werden u.a. seine zahlreich überlieferten Briefe und Reden eine wichtige Rolle spielen, aber auch theoretische Schriften, wie de res publica, werden Eingang in die Diskussion finden.
Literatur: Bernett, Monika: Causarum cognitio: Ciceros Analysen zur politischen Krise der späten römischen Republik, Stuttgart 1995. Hölkeskamp, K.-J., Eine Politische Kultur (in) der Krise? Die „letzte Generation“ der Römischen Republik, München 2009. Meier, C., Res publica amissa. Eine Studie zur Verfassung & Geschichte der späten römischen Republik, Wiesbaden 1980. Schuller, Wolfgang: Cicero oder Der letzte Kampf um die Republik: eine Biographie, München 2013.