Lehrende: Dr. Maike Schmidt
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Das öffentliche Interesse an Ludwig XIV. (reg. 1643-1715) ist ungebrochen. Noch 2015 landete der französische Privatsender Canal+ mit der am Originalschauplatz gedrehten Serie „Versailles“ einen TV-Hit. Die Entscheidung für Englisch als Originalsprache löste in Frankreich kontroverse Reaktionen aus. Auch die Erforschung der 72 Jahre währenden Herrschaft dauert an. Ludwig XIV. agierte staatsreformerisch, militärisch ambitioniert bis offen aggressiv, erschuf einen kolossalen Hof, pflegte einen beispiellosen Personenkult, ließ reformierte Untertanen gewaltsam vertreiben und hinterließ dem werdenden Staat eine finanzielle Hypothek, von der dieser sich bis zur Revolution nicht mehr erholte. Was bleibt vom Mythos des Roi-Soleil? Im Proseminar inspizieren wir Person und Herrschaft und untersuchen kritisch die Bedingungen und Möglichkeiten absoluter Monarchie. Berücksichtigt werden auch die landläufig weniger bekannten Facetten (bspw. Kartographie und „Saarprovinz“). Die Grundlage bilden aktuelle Beiträge aus der Forschung sowie ausgewählte Bild- und Textquellen (letztere in deutscher Übersetzung). Die Bereitschaft zur Rezeption englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt.
Literatur: Guido Braun, Von der politischen zur kulturellen Hegemonie Frankreichs, 1648–1789, Darmstadt 2008; Sven Externbrink, Ludwig XIV. König im großen Welttheater, Paderborn 2021; Lothar Schilling, Das Jahrhundert Ludwigs XIV. Frankreich im Grand Siècle 1598–1715, Darmstadt 2010.