03-ARC-2204.ÜB01 Antike Skulptur in Sachsen

Veranstaltungsdetails

Lehrende: N.N.

Veranstaltungsart: Übung

Orga-Einheit: 03-Geschichte

Anzeige im Stundenplan:

Fach:

Anrechenbar für:

Semesterwochenstunden: 1

Unterrichtssprache: Deutsch

Offizielle Kursbeschreibung:
Die Dresdner Skulpturensammlung, deren Anfänge nunmehr 300 Jahre zurückreichen, ist eine der weltweit wichtigsten Sammlungen antiker Skulpturen. Sie verdankt ihre Entstehung der Initiative von August dem Starken, der ab 1694 Kurfürst von Sachsen und ab 1697 König von Polen war. Nachdem August Mitte der 1720er Jahre einige Antiken vom preußischen König als Geschenk erhalten hatte, glückte ihm im Oktober 1728 ein bemerkenswerter Coup: 164 Skulpturen, mithin die gesamte Sammlung, die Kardinal Flavio Chigi im 17. Jahrhundert in Rom zusammengetragen hatte, konnte er zu einem moderaten Preis in seinen Besitz überführen. Und damit nicht genug. Ungefähr zur gleichen Zeit war der noch junge Kardinal Alessandro Albani, bei dem rund 30 Jahre später Johann Joachim Winckelmann Einzug halten sollte, in einen finanziellen Engpass geraten, der ihn zwang, sich von Teilen seiner Sammlung zu trennen. 34 antike Skulpturen, fast ohne Ausnahme Werke von höchster bildhauerischer Qualität, konnte August von Albani erwerben, nur einen Monat nach dem Ankauf der Sammlung Chigi. Die Verhandlungen bei beiden Ankäufen führte der französische Architekt Raymond Leplat, dessen Verpflichtung als Generalinspektor der königlichen Kunstsammlungen sich in jeder Hinsicht als ein Glücksgriff Augusts entpuppte. Leplat sorgte nicht nur dafür, dass der ursprünglich geforderte Verkaufspreis in beiden Fällen drastisch reduziert werden konnte, sondern auch für etwas bislang noch nie Dagewesenes. Nur fünf Jahre nach dem Ankauf der beiden Sammlungen wurde erstmals überhaupt der gesamte Bestand einer Sammlung antiker Skulpturen in einem Stichwerk publiziert: 1733 erschien in Dresden der von Leplat herausgegebene Recueil des marbres antiques [...].
In der Übung sollen bekannte und weniger bekannte antike Skulpturen der Dresdner Sammlung sowie einige der unpublizierten und zumeist im 17. Jahrhundert angefertigten Antikenimitationen in Form von Büsten in den Blick genommen werden. Ein besonderes Augenmerk gilt der mit dem erwähnten Recueil einsetzenden Rezeption der Skulpturen.
Die Übung soll mehrheitlich in Leipzig sowie an zwei Terminen in Dresden abgehalten werden.

Organisatorisches:
Dozierender: Dr. Sascha Kansteiner
Die Übung soll mehrheitlich in Leipzig sowie an zwei Terminen in Dresden abgehalten werden.

Literatur:
R. Leplat, Recueil des marbres antiques qui se trouvent dans la Galerie du Roy du Pologne a Dresden (Dresden 1733) [digitalisat: ub heidelberg]; J. Casanova, Abhandlung über verschiedene alte Denkmäler der Kunst, besonders aus der Churfürstl. Antiquitätensammlung zu Dreßden (Leipzig 1771) [digitalisat: bayerische stabi]; J. G. Lipsius, Beschreibung der Churfürstlichen Antiken-Galerie in Dresden, zum Theil nach hinterlassenen Papieren Herrn Johann Friedrich Wacker’s (Dresden 1798); B. Cacciotti, La collezione di antichità del cardinale Flavio Chigi (Rom 2004), K. Knoll in: dies. – C. Vorster – M. Woelk (Hg.), Skulpturensammlung Dresden. Katalog der antiken Bildwerke, Bd. II 1 (München 2011) 1–15; S. Koja (Hg.), Skulpturensammlung bis 1800 (Dresden 2020)

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende
Es liegen keine Termine vor.
Enthalten in Modulen
Modul
03-AGE-1210 Klassische Archäologie VI: Konzeption und praktische Umsetzung musealer Präsentation II (SoSe 2022)
03-ARC-2204 Museologie und Denkmalpflege 2: Kunst und Geschichte im Antikenmuseum (SoSe 2022)
Übersicht der Kurstermine