Lehrende: Prof. Dr. Mechthild Isenmann; Timm Schönfelder; Dr. Jan Zofka
Veranstaltungsart:
Seminar
Orga-Einheit: 07-Wirtschaftswissenschaften
Anzeige im Stundenplan:
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Organisatorisches:
ZWEI SEMINARE ZUR WAHL:
SEMINAR 1: (PD Dr. Mechthild Isenmann):
Unternehmens- und Produktionsformen im 18. und 19. Jahrhundert
Beschreibung: Im Zentrum steht zunächst die Frage nach der Entwicklung von Unternehmen und Gesellschaften, also familiengestützten Personengesellschaften, Einzelunternehmen sowie Kapital- und Aktiengesellschaften und zum anderen Produktionsformen, die sich vom Verlag über die Manufaktur, bis hin zur Fabrik im 19. Jh. ausformten. Die Untersuchungsbereiche werden den Montan-, Textil- und Warensektor (Feinmechanik, Porzellan, Gewürze) umfassen.
Literatur: 1. David Landes, Die Macht der Familie. Wirtschaftsdynastien in der Weltgeschichte, München 2006.
2. Michael North, Deutsche Wirtschaftsgeschichte. 2., völlig überarbeitete und aktualisierte Auflage., München 2005.
3. Rainer Gömmel, Die Entwicklung der Wirtschaft im Zeitalter des Merkantilismus 1620–1800, (Enzyklopädie deutscher Geschichte, Bd. 46) Oldenburg 1998.
4. Hans-Werner Hahn, Die industrielle Revolution in Deutschland. 3., durchgesehene und um einen Nachtrag erweiterte Auflage, (Enzyklopädie deutscher Geschichte, Bd. 49) Oldenburg 2011.
SEMINAR 2: (Timm Schönfelder/Jan Zofka)
Technik, Wissen, Waren. Globale Verflechtungsgeschichte des östlichen Europa im 20. Jahrhundert
Beschreibung: Die globale Verflechtungsgeschichte zählt zu den fruchtbarsten Betätigungsfeldern der jüngeren Forschung. Am Knotenpunkt von Ressourcen, Infrastrukturen und Technologien rekonstruiert sie die Produktion und Zirkulation von Waren und Wissen. Jedoch bleibt das östliche Europa in den großen Werken zu Technologietransfer, globalem Handel und Wissensaustausch meist marginal. Zu Unrecht suggerieren Bezeichnungen wie “der Ostblock” eine Homogenität und eine starke Isolation dieser Region. Mit den Methoden einer sich im Aufbruch befindenden Stoffgeschichte nimmt das Seminar deshalb eine Reihe von Fragen in den Blick: wie hat sich das östliche Europa in Wissenschaft, Technik und Warenzirkulation im 20. Jahrhundert international vernetzt? Welche Transferprozesse lassen sich beobachten? Welche gesellschaftlichen Entwicklungen waren dafür ausschlaggebend? Anhand eines breiten Themenspektrums vom Pelzhandel über die sozialistische Industrialisierungswelle bis hin zur Mikroelektronik werden wir die vielfältigen Formen von Kontinuität und Wandel des östlichen Europas in einer sich globalisierenden Welt diskutieren – von der Zeit des europäischen Imperialismus durch Weltkriege, Wirtschaftskrisen und den Ost-West-Konflikt bis zum Zerfall des Staatssozialismus.
Literatur: Jan Arend (Hrsg.): Science and Empire in Eastern Europe. Imperial Russia and the Habsburg Monarchy in the 19th Century. Göttingen 2020.
Sven Beckert: King Cotton. Eine Geschichte des globalen Kapitalismus. München 2014.
David Edgerton: The Shock of the Old. Technology and Global History Since 1900. London 2008.
Klaus Gestwa, Stefan Rohdewald (Hrsg.): Kooperation statt Konfrontation. Wissenschaft und Technik im Kalten Krieg (=OSTEUROPA 9/2009). Berlin 2009.
Gabrielle Hecht (Hrsg.): Entangled Geographies. Empire and Technopolitics in the Global Cold War. Cambridge, London 2011.
Stefan Link. Forging Global Fordism. Nazi Germany, Soviet Russia, and the Contest over the Industrial Order. Princeton 2020.
Emily S. Rosenberg (Hrsg.): A World Connecting, 1870–1945. Cambridge, London 2012.
James C. Scott: Seeing like a State. How Certain Schemes to Improve the Human Condition Have Failed. New Haven, London 1998.
Philipp Ther: Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent. Eine Geschichte des neoliberalen Europa. Berlin 2014.
Dirk van Laak: Alles im Fluss. Die Lebensadern unserer Gesellschaft – Geschichte und Zukunft der Infrastruktur. Bonn 2019.
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