Lehrende: Dr. Michael Braun
Veranstaltungsart: Blockseminar
Orga-Einheit: 03-Theaterwissenschaft
Anzeige im Stundenplan: 03-TWL-0204.SE03
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Dieses Seminar will Feldforschung betreiben und sich die Theater in den 8 sächsischen Kulturräumen genau ansehen. Wie haben sie sich durch die Pandemie manövriert? Welche digitalen Formate erfunden und verworfen? Wie wirkt sich der Lockdown auf das Publikum aus? Haben ältere Abonnenten den Lockdown zum Absprung genutzt? Müssen die Theater sich neu legitimieren, wenn Zuschauer vielleicht ausbleiben? Spielt die Aussöhnung der gespaltenen Gesellschaft für die Theater eine Rolle als künftige Aufgabe? Ist Theater ein „Ort der Demokratie“? Theater sind hierzulande oft öffentlich zugängliche Gebäude mitten in der Stadt wie Kirche, Rathaus, Bibliothek, Café und Kaufhaus, Tankstelle und Friseur. Was erwächst aus dieser architek-tonischen Tradition für die Zukunft? Ist das eine Entwicklung der Theater in Richtung der Kultur-häuser, die es in DDR-Zeiten schon gab? Welche Rolle spielt es, ob Theater in einem urbanen oder ländlichen Raum existieren? Kann das sächsische Theater der Zukunft in der Großstadt diverser sein und muss es im Erzgebirge mehr auf Heimat setzen? Wie haben sich geschlossene Theater im Lockdown trotzdem bemerkbar gemacht? Welchen Anteil haben sie z. B. an zivilgesellschaftlichen Bewegungen wie „Bautzen gemeinsam“? Warum wurde irgendwann in der Semperoper geimpft mit kulturellem Beiprogramm? Die Studierenden sollen am konkreten Beispiel eines Theaters im sächsischen Kulturraum herausfinden, mit welchen Strategien man durch- und aus der Pandemie herausgekommen ist; welche Pläne es für die Zukunft gibt; welche Veränderungen absehbar sind. Dazu wird an den jeweiligen Theatern geforscht und die Ergebnisse sollen in einem Referat im Rahmen des Seminars vorgestellt und in einer schriftlichen Ausarbeitung vertieft werden. So entsteht ein erstes Bild dieser Zeit, die die Theater als Kulturinstitutionen vermutlich stärker verändern wird als gedacht. Corona als Katalysator. Eine spannende Zeit vielleicht auch. Ergänzend zum Seminar ist ein Besuch des Sächsischen Theatertreffens in Plauen und/oder Zwickau im Mai vorgesehen, wo zukünftige Aufgaben der Theater diskutiert werden sollen. Dazu sind auch Interviews mit Theatermacher*innen und Expert*innen im Rahmen des Seminars geplant.
Organisatorisches: Dozent: Stefan Petraschewsky
