03-KLA-0101  Text und Referenz

Moduldetails
Anmeldeoptionen
Modulverantwortliche: PD Dr. Monica Berti

Dauer: 1

Anzahl Wahlkurse: 0

Credits: 10,0

Startsemester: WiSe 2021/22

Turnus:
jedes Wintersemester
Ziele:
Das primäre Qualifikationsziel des Moduls besteht in der exemplarischen Vermittlung einer Kompetenz der Texterschließung, die die Verfahren und Gegenstände der Alten Geschichte und der Klassischen Philologie zu kombinieren weiß. Sie soll die Studierenden zu einem reflektierten Umgang mit den Texten befähigen, die im Verlauf des Studiengangs diskutiert und im Selbststudium gelesen werden, und ihnen darüber hinaus zu einem historisch-literaturwissenschaftlichen Methodenbewusstsein verhelfen, das auch auf andere Bereiche als die antike Literatur anwendbar ist.
Inhalt:
Das Modul thematisiert die grundlegende Frage der Referentialität literarischer Texte unter den Aspekten intendierter und unwillkürlicher Bezugnahmen auf die geschichtlich-kulturelle Wirklichkeit. Literatur ist immer ‘im Kontext’ zu verstehen und auf vielfältige Weise mit vorfindlichen Realitäten – zu denen z. B. politische oder soziale Gegebenheiten zur Zeit der Entstehung eines Werks ebenso gehören wie die Existenz anderer literarischer Werke und eines übergreifenden Kommunikationsrahmens – zu verbinden. Von daher erscheint ein interdisziplinärer Ansatz, der die Wechselwirkung zwischen der Individualität des Kunstwerks und seinen allgemeinen und besonderen Produktionsbedingungen aufhellen kann, besonders fruchtbar. Er schärft zugleich das Bewusstsein für das methodologische Problem, nach welchen Kriterien die Intention eines Zeitbezugs sich am Textbefund gültig ausweisen läßt, was bedeutet: mit der Interpretation der Texte wird die hermeneutische Reflexion und ein Methodendialog der beteiligten Disziplinen einhergehen. Ein thematischer Schwerpunkt liegt in der Frage der Fiktionalität von Literatur und der zuweilen (z. B. im Fall der Historiographie) nicht ganz leichten Trennung fiktionaler und ‘pragmatischer’ Textsorten. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Diskussion fiktionaler Texte und der Modi ihrer Referentialität. Das dialektische (und notwendig zirkuläre) Verhältnis zwischen dem Text als ‘Quelle’ für außertextliche Sachverhalte und externen Gegebenheiten als Interpretationsrahmen für den Text erfährt in fiktionalen Werken eine eigene, durch Transpositionen und Verfremdungen bestimmte Komplizierung, bei der die Autonomie des Kunstwerks ebenso ins Kalkül zu ziehen ist wie seine Zeitlichkeit. Das einschlägige Textcorpus umfasst so unterschiedliche Gattungen wie Epos, Drama, philosophischen Dialog und Roman. Besondere Aufmerksamkeit können dabei etwa dem in der althistorischen wie philologischen Forschung gleichermaßen lebhaft diskutierten Problem des Wirklichkeitsbezugs der frühgriechischen Dichtung (Lyrik, Elegie, Iambos), der Frage nach dem ‘Sitz im Leben’ der Lyrik eines Horaz und nach der ‘biographischen’ Fiktionalität der römischen Liebeselegie gelten.
Literaturangabe:
unter www.uni-leipzig.de/~historik/
Teilnahmevoraussetzungen:
Master of Arts Klassische Antike, Geschichte und Literatur: keine
Anmeldefristen
Phase Block Anmeldung von | bis Ende Abmeldung
Einschreibung Vorlesungszeit 27.09.2021 12:00 | 22.01.2022 23:59
Kurse
Nummer Name Pflicht Semester Credits  
03-KLA-0101.SE01 Text und Referenz I Ja 0,0  
03-KLA-0101.SE01 Digitale Textanalyse - leicht gemacht   WiSe 2021/22  
03-KLA-0101.SE02 Text und Referenz II Ja 0,0  
04-056-2001.SE01 Text und Referenz - Formen und Funktionen der Literarischen Sphragis   WiSe 2021/22  
Leistungen
Kurs/Modulabschlussleistungen Leistungen Bestehenspflicht Gewichtung
Modulabschlussleistungen   Hausarbeit ( 6 Wochen) Ja 1
Modulabschlussprüfungen
Prüfung Datum Lehrende Bestehenspflicht
1  Hausarbeit ( 6 Wochen) k.Terminbuchung PD Dr. Monica Berti; Dr. Friedrich Jonas Schollmeyer Ja
Modulverantwortliche
PD Dr. Monica Berti