Lehrende: Prof. Dr. Stefan Rohdewald
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Lehrveranstaltung möchte anhand des gewählten Themas exemplarisch in die geschichtswissenschaftliche Untersuchung moderner Lebenswelten und Identitätsentwürfe (Vorstellungen / Erfahrungen / Praktiken) zwischen Freizeit, Politik und Wirtschaft im (süd)östlichen Europa seit dem Kalten Krieg einführen. Wie in Westeuropa wurden Konsumentenkulturen im 20. Jh. auch in (Süd)Osteuropa einschließlich der Türkei zu wesentlichen Elementen moderner Lebensstile. Neben Praktiken des Konsums industrieller Gebrauchsgegenstände entwickelten sich in Jugoslawien sowie der Türkei ein West- und Südost übergreifender Massentourismus und innerhalb des Warschauer Paktes auch ein nennenswerter Tourismus nach Bulgarien. Etwa der Eigensinn musikalischer Freizeitkultur stand dabei in den sozialistischen Staaten häufig im Widerspruch zu gesellschaftlichen Ordnungssystemen und wurde zu einem Politikum, selbst wo Musiker nicht explizit am politischen System Kritik äußerten. Wirtschaftliche Krisen und politische Demonstrationsbewegungen sowie erinnerungskulturelle Konjunkturen führten zu auch alltagsgeschichtlich markanten Veränderungen. Keine speziellen Sprachkenntnisse sind erforderlich, die Lektürefähigkeit englischer Texte wird vorausgesetzt. Die aktive Teilnahme am Moodlekurs ist verpflichtend. Alle Informationen dazu erhalten Sie nach Ihrer Einschreibung.
Literatur: Paulina Bren, Mary Neuburger (Hg.). Communism Unwrapped. Consumption in Cold War Eastern Europe. Oxford 2012; Adele Marie Barker (Hg.). Consuming Russia. Popular Culture, Sex, and Society Since Gorbachev. Durham 1999; Hannes Grandits, Karin Taylor (Hg.). Yugoslavia’s Sunny Side: A History of Tourism in Socialism 1950–1980. Budapest 2010; Ramet, Sabrina Petra. Balkan Babel. Politics, Culture and Religion in Yugoslavia. Boulder 1992.