Lehrende: Prof. Dr. Dr. Tanja Zimmermann
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Seit der Antike hat man versucht, Schatten- und Spiegelbilder einzufangen, ja, man sah darin geradezu ein Paradigma der Bildherstellung. In verschiedenen Perioden der Mediengeschichte wurden Spiegelungen und Doppelungen unter den jeweils neuen Bedingungen der Bilderproduktion zum Thema. In Kunst und Simulation kommt es dann dazu, dass Spiegel- und Schattenbilder ein Eigenleben entwickeln und zu Doppelgängern werden. Dann treten sie in einen Wettkampf mit dem ursprünglichen Bild, greifen von ihm Besitz, parodieren es oder führen geradezu seinem Untergang herbei. In der Veranstaltung werden Schlüsselbeispiele – von Narziss über Peter Schlemihl zu Avataren in Computerspielen – zur Diskussion gestellt. Vor diesem Hintergrund werden auch theoretische Texte interpretiert, die sich mit Spiegelungen und Doppelungen in Mythen und Legenden, in der postmodernen Appropriationskunst oder in Games auseinandersetzten. Die Lektüre wird in elektronischer Form zur Verfügung gestellt.
Organisatorisches: Sollten die Infektionszahlen im Laufe des Wintersemesters wieder ansteigen, wird der Unterricht per Zoom durchgeführt
Literatur: Susanna Berger: From Narcissus to Narcosis. In: Art History 43/3 (2020), 612-639; Almut-Barbara Renger (Hg.): Narcissus. Ein Mythos von der Antike bis zum Cyberspace. Stuttgart/Weimar 2002; Sven Herget: Spiegelbilder. Das Doppelgängermotiv im Film. Marburg 2009; Gisela Fehrmann u.a.: Originalkopie. Praktiken des Sekundären. Köln 2004; Eva-Maria Bauer: Die Aneignung von Bildern. Eine urheberechtliche Betrachtung von der Appropriationskunst bis hin zu Memes. Baden-Baden 2020;