Lehrende: Prof. Dr. Horst Junginger
Veranstaltungsart: Vorlesung
Orga-Einheit: 03-Religionswissenschaft
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Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Kritik an religiösen Phänomenen stellt seit dem Altertum ein wesentliches Moment der europäischen Geistes- und Kulturgeschichte dar. Sie kann sich entweder als binnenreligiöse Warnung vor Fehlentwicklungen der eigenen Tradition äußern und dann zum Ausgangspunkt für religiöse Reformbestrebungen werden. Oder sie richtet sich von einer nichtreligiösen Warte aus gegen Religionen und religiöse Wahrheitsansprüche an sich. Als eigenständiges Konzept verdankt sich die Religionskritik dem Aufkommen des Kollektivsingulars bzw. dem Vorhandensein der Gattung Religion. Die vorkantische Religionskritik hatte in aller Regel nur einzelne Aspekte religiöser Lehren und Verhaltensweisen zum Gegenstand, ohne das Wort Religion selbst zu verwenden. Von der religiös affirmativen und der weltanschaulich „negationistischen“ ist die wissenschaftliche Religionskritik zu unterscheiden, die sich im Sinne einer religionswissenschaftlichen Grundlagenforschung mit den Bedingungen der Möglichkeit von Religion befasst. In der Vorlesung wird die Entwicklung der Religionskritik von der Antike bis zum Neuen Atheismus der Gegenwart behandelt.
Literatur: Berner, Ulrich und Ilinca Tanaseanu-Döbler (Hg.): Religion und Kritik in der Antike, Münster 2009 Cooke, Bill: Dictionary of atheism, skepticism, and humanism, Amherst 2006 Flynn, Tom (Hg.): The new encyclopedia of unbelief, Amherst 2007 Junginger, Horst und Richard Faber (Hg.): Religionskritik in Geschichte und Gegenwart, 3 Bde., Würzburg 2021 Weinrich, Michael: Religion und Religionskritik, Göttingen 2011