Lehrende: Prof. Dr. Stefan Keym
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Musikwissenschaft
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Autobiographien von Komponist.innen und anderen Musikschaffenden bilden wichtige, oft sehr spannende Quellen, die wegen ihrer subjektiven und teilweise tendenziösen Färbung allerdings mit Vorsicht zu behandeln sind. Für Musikhistoriker sind vor allem ihr biographischer Informationsgehalt (sowie Hinweise zum Entstehungskontext von Werken) von Bedeutung, für Literaturwissenschaftler ihre künstlerische Qualität (vor allem im Fall von Doppelbegabungen wie Hector Berlioz). Der musikalischen Sozialforschung geht es um Einblicke in die gesellschaftlichen Bedingungen des Musiklebens sowie um das Selbstverständnis, das die Autor.innen von ihrem Beruf vermitteln – auch in Abgrenzung zu anderen Berufsgruppen. Im Zentrum des Seminars stehen Autobiographien von Komponisten des 18. bis 20. Jahrhunderts sowie von anderen Musikberufsgruppen (Dirigenten, Pianisten usw.), einschließlich Gender-Aspekten (Musikerinnen, Komponistinnen; auch Partnerinnen berühmter Komponisten wie Alma Mahler). Hinzu kommen vergleichende Blicke auf die Musiker-Biographie sowie auf Autobiographien im Bereich von Jazz und Popularmusik. Interessent.innen können sich bereits wegen eines Referatsthemas melden (bei: keym@rz.uni-leipzig.de).
Literatur: Erman, Reinhard (Hrsg.): Von Schütz bis Schönberg. Autobiographische Skizzen europäischer Musiker, Kassel 1988; Kahl, Willi (Hrsg.): Selbstbiographien deutscher Musiker des 18. Jahrhunderts, Köln 1948; Erben, Dietrich: Das eigene Leben als ästhetische Fiktion. Autobiographie und Professionsgeschichte, Bielefeld 2018; Edgar-Hunt, Robert u.a. (Hrsg.): Music, Memory and Memoir, New York 2019.