Lehrende: Janine Lehmann; Prof. Dr. Felix Pirson
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
Anzeige im Stundenplan:
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Im digitalen Zeitalter nimmt die Anwendung spezifischer Methoden zur Erstellung dreidimensionaler virtueller Modelle und Räume in den archäologischen Fachdisziplinen einen immer größer werdenden Stellenwert ein. Bereits während der Ausgrabung kommen z.B. Laserscans oder photogrammetrische Aufnahmen für die archäologische Dokumentation und Analyse von Befunden und Fundstücken zum Einsatz. Für die Präsentation und wissenschaftliche Aufbereitung von Objekten im Museumssektor etablieren sich zunehmend 3D-Animationen (s. bspw. Pergamonaltar). Besonders beliebt ist die virtuelle Rekonstruktion in 3D einzelner Bauten, Stadtareale oder ganzer Städte (s. Forum Romanum, römisches Köln oder Pergamon). Bei Letzteren handelt es sich oft um groß angelegte, längerfristige und aufwendige Projekte, die erst in einer interdisziplinären Zusammenarbeit entstehen. Mittlerweile hat sich durch die zahlreichen Einsatzgebiete eine breite Palette an Projekten angesammelt. Sie verdeutlichen die konventionelle Anwendung von 3D für bestimmte archäologische Fragestellungen und Vorgehensweisen. Im Seminar sollen der bisherige Forschungsstand, die Anwendungsbereiche sowie Methoden (Laserscanning/LiDAR, Structure from Motion etc.) anhand von Fallbeispielen vorgestellt und im Einzelnen diskutiert werden. Zentrale Fragen werden sein, in welchen Bereichen und zu welchem Zweck 3D-Visualisierungen eingesetzt werden, und welchen wissenschaftlichen Nutzen sie dabei erfüllen können. In der Diskussion von 3D-Anwendungen für die archäologische Forschung lernen die Studierenden deren methodischen Potentiale und Grenzen kennen. Sie gewinnen zugleich wichtige Einblicke in einen zentralen Forschungszweig der sogenannten „Digital Humanities“. (Im Rahmen des Seminars ist eine zweitätige Blockveranstaltung zur Methode Structure from Motion geplant).
Organisatorisches: Lehrform: Präsenz und Digital (blended learning)
Literatur: U. Lieberwirth – I. Herzog, 3D-Anwendungen in der Archäologie. Computeranwendungen und quantitative Methoden in der Archäologie. Workshop der AG CAA und des Exzellenzclusters Topoi 2013 (Berlin 2016); Th. Reuter – F. Innerhofer, Mehr als bunte Bildchen - moderne 3D-Scanner in der Funddokumentation im Landesamt für Archäologie Sachsen, Blickpunkt Archäologie 2, 2016, 105–111; L. Klinke, Neue Ansichten - neue Einsichten durch virtuelle Archäologie: 3D Rekonstruktion des Skulpturenprogramms der "Grotta di Tiberio" (Münster 2015); Ph. Burgdorf, 3D-Scanning in der Archäologie: Neue Methoden, neue Chancen, Denkmalpflege Informationen 161, 2015, 39–42; F. Remondino – St. Campana, 3D Recording and Modelling in Archaeology and Cultural Heritage. Theory and Best Practice (Oxford 2014).