Lehrende: Dr. Hanna Werner
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Ethnologie
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Der Neologismus „Gouvernementalität“ wurde von Michel Foucault im Rahmen seiner Vorlesungen am Collège de France in den Jahren 1977 – 1979 geprägt. Basierend auf einer „Genealogie des modernen Staates“ entwickelt Foucault einen Begriff der Regierung(skunst), der den Zusammenhang von Regierungsformen und Subjektivierungsprozessen in den Mittelpunkt steht. Seither ist Gouvernementalität zu einem der schillerndsten Begriffe in den Sozialwissenschaften avanciert. Auch im populärwissenschaftlichen Bereich wird Foucaults Begriffsapparat, insbesondere sein Konzept der Biopolitik, gerne ins Feld geführt, wenn es darum geht, gegenwärtiges Regierungshandeln zu verorten. Dieses Seminar widmet sich der Idee der Gouvernementalität in drei Schritten: Der erste Teil behandelt die Geschichte der Gouvernementalität in den Schriften Foucaults und setzt sich mit den wesentlichen Begrifflichkeiten seiner Theorie auseinander. In einem zweiten Teil wird nach der Relevanz des Gouvernmentalitätsbegriffes für die Sozialwissenschaften gefragt. Behandelt werden theoretische Weiterentwicklungen nach Foucault, das weite Feld der Gouvernmentality Studies, sowie regionale Perspektiven und Anwendungsmöglichkeiten im Rahmen der Ethnologie. Ein dritter Teil schließlich setzt sich vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen mit der Anwendbarkeit von Gouvernementalität und Biopolitik als Erklärungsmodell des Regierungshandelns im Zeichen der Pandemie auseinander. Kritisch hinterfragt werden historische Übertragbarkeit und analytisches Potenzial.
Organisatorisches: Link zum Moodle-Kurs: https://moodle2.uni-leipzig.de/course/view.php?id=27572 Termine Freitag 30.10., 13.11., 27.11, 11.12., 8.1., 22.1., 5.2. (Freitag 11-15 Uhr, Raum M 104) Fragen an: hanna.werner@uni-leipzig.de