Lehrende: Dr. Isa Wortelkamp
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Theaterwissenschaft
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Re-Konstruktion, Re-Enactment, Re-Kreation, Re-Perspektive – das „Re“ ist zum Vorzeichen zahlreicher Auseinandersetzungen im zeitgenössischen Tanz geworden. Es steht für eine ästhetische Praxis der Wiederaufführung performativer Ereignisse, die dabei stets auch einen kritischen Umgang mit Geschichte und Geschichtsschreibung um-schreibt. Befördert durch die Erklärung des modernen Tanzes zum immateriellen Kulturerbe (UNESCO 2014) und die Förderinitiative Tanzfonds Erbe (Kulturstiftung des Bundes), sind zahlreiche choreografische Projekte entstanden, die sich mit historischen Dokumenten der Tanzgeschichte wie Texten, Notationen, Zeichnungen, Fotografien und Filmen auseinandersetzen. Das Archiv wird dabei zum Fundus und zur Szene choreografischer Praktiken des Re-Performing. Welchen Stellenwert nimmt das Dokument in der künstlerischen Auseinandersetzung mit (Tanz-) Geschichte ein? Wie wird ein Dokument durch den Tanz sicht- und lesbar? Welche künstlerischen Verfahren der Bewahrung und Weitergabe kommen dabei zum Einsatz und wie verhalten sich diese zu wissenschaftlichen Praktiken des Archivs? Das Seminar widmet sich entlang von Text- und Videomaterial künstlerischen (Archiv-) Praktiken des Tanzes im Umgang mit Dokumenten historischer und performativer Ereignisse, die zum Gegenstand choreografischer Auseinandersetzungen werden. Ziel ist es, choreografische und inszenatorische Strategien des Re-Performing als Zugang zur Geschichte von Tanz und Performance in ihrem Potential für eine wissenschaftliche Reflexion des Archivs und den Umgang mit Doku-menten des performativen Ereignisses zu untersuchen. Den Auftakt des Seminars bildet die Tagung „TANZ IN BILDERN – PLURALE KONSTELLA¬TIONEN DER FOTOGRAFIE“, die vom 16.-18. April 2020 im Vortragssaal der Bibliotheca Albertina der Universität Leipzig stattfinden wird. In diesem Rahmen findet am 16.4. um 19.00 Uhr im LOFFT die Aufführung „parallel situations“ von Anna Till und Barbara Lubich statt, die am 17.4. um 9.00 Uhr in einer Expertenrunde im Vortragsaal der Bibliotheca Albertina diskutiert wird. Beide Veranstaltungen sind Bestandteil des Seminars. Tanz in Bildern – plurale Konstellationen der Fotografie Gelagert in Kartons, versammelt in Mappen und Alben, gedruckt oder digitalisiert in Arrangements, Sequenzen und Serien – fotografische Dokumente begegnen uns selten allein. In besonderer Weise gilt dies für Tanzfotografien, die durch das Motiv der Bewegung dazu prädestiniert sind, in Konstella¬tionen zu erscheinen, sich aufeinander zu beziehen, neben- und miteinander einen Tanz zu beginnen. Die Tagung diskutiert aus tanz- und fototheoretischer Perspektive solche pluralen Konstellationen der Tanzfotografie des frühen 20. Jahrhunderts im Kontext einer historiografischen Auseinander¬setzung mit analogen und digitalen Bildarchiven des Tanzes.
Organisatorisches: Beginn: 16. April 2020 (Tagung) Den Auftakt des Seminars bildet die Tagung „TANZ IN BILDERN – PLURALE KONSTELLA¬TIONEN DER FOTOGRAFIE“, die vom 16.-18. April 2020 im Vortragssaal der Bibliotheca Albertina der Universität Leipzig stattfinden wird. In diesem Rahmen findet am 16.4. um 19.00 Uhr im LOFFT die Aufführung „parallel situations“ von Anna Till und Barbara Lubich statt, die am 17.4. um 9.00 Uhr in einer Expertenrunde im Vortragsaal der Bibliotheca Albertina diskutiert wird. Beide Veranstaltungen sind Bestandteil des Seminars.