Lehrende: Dr. Tim Kerig; Prof. Dr. Ulrich Veit
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Gemeinschaften der europäischen Urgeschichte sind – anders als unsere eigene Gesellschaft – im Sinne integrierter Gesellschaften ganzheitlich organisiert gewesen. Eine klare Trennung zwischen verschiedenen kulturellen Sektoren wie Politik, Wirtschaft, Religion kann nicht vorausgesetzt werden. Trotzdem kann es sinnvoll sein, im Rahmen von archäologischen Untersuchungen auf spezifische Sektoren – und entsprechend auf bestimmte kulturelle Problemhorizonte – zu fokussieren. Dies tut die Wirtschaftsarchäologie, indem Sie sich konzentriert mit Fragen urgeschichtlicher Güterproduktion und -distribution sowie urgeschichtlichen Formen des Konsums befasst. Dabei muss sie sich nicht nur mit Aspekten der Heuristik und Quellenkritik und mit Methodenfragen (z.B. qualitative vs. quantitative Methoden), sondern auch mit wirtschaftswissenschaftlichen Theorien (z. B. Formalismus vs. Substantivismus) auseinandersetzen. Ziel der geplanten Veranstaltung soll es sein, Grundlagen und Probleme dieses für die prähistorisch-archäologische Forschung traditionell bedeutsamen Forschungsfeldes herauszuarbeiten und die bisher erzielten Ergebnisse kritisch zu bilanzieren. Dazu werden Schlüsselpublikationen diskutiert und Fallbeispiele erörtert. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zur aktiven Mitarbeit aufgefordert, was Pflichtlektüren und konkrete Diskussionsbeiträge einschließt. Darüber hinaus sind sie aufgefordert, im Rahmen einer schriftlichen Hausarbeit eigenständig ein konkretes Fallbeispiel aus der europäischen Urgeschichte zu bearbeiten und ihre Ergebnisse der Seminargruppe mündlich zu präsentieren. Das Seminar findet als Blockveranstaltung in der zweiten Hälfte der Vorlesungszeit statt. Die Termine werden Anfang des Sommersemesters mittels Aushang (Ritterstr. 14, 3. OG) bekannt gegeben.
Organisatorisches: Zeit: Blockveranstaltung in der zweiten Semesterhälfte Ort: Ritterstr. 14, SR 307 Beginn: wird per Aushang bekannt gegeben
Literatur: Andreas Zimmermann, Auf der Suche nach einer Wirtschaftsarchäologie. Gesellschaften zwischen sozialer Harmonie und individuellem Gewinnstreben. In: B. Gehlen / M. Heinen / A. Tillmann (Hrsg.), Zeit-Räume. Gedenkschrift für Wolfgang Taute (Bonn 2001) 19-31. – O. H. Urban, Gedanken zu einer Wirtschaftsarchäologie. In: C. Dobiat / S. Sievers / Th. Stöllner (Hrsg.), Dürrnberg und Manching. Wirtschaftsarchäologie im ostkeltischen Raum. Akten des Internationalen Kolloquiums in Hallein / Bad Dürrnberg 1998. Kolloquien zur Vor- und Frühgeschichte 7 (Bonn 2002) 27-32. – T. Kerig, Introducing Economic Archaeology: Examples from Neolitic agriculture and Hallstatt pincely tombs. In: T. Kerig / A. Zimmermann (Hrsg.), Economic Archaeology. From Structure to Performance in European Archaeology (Bonn 2013) 9-28. - M. D. Sahlins, Stone Age Economics (Chicago 1972, reprint 1981). – M. Rössler, Wirtschaftsethnologie (Berlin 1999).