03-HIS-0204.SE01b Adel und Teilung im Spätmittelalter – Motive, Strategien und Konflikte am Beispiel Sachsens und Bayerns

Veranstaltungsdetails

Lehrende: Dr. Alexander Sembdner

Veranstaltungsart: Seminar

Orga-Einheit: 03-Geschichte

Anzeige im Stundenplan:

Fach:

Anrechenbar für:

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Offizielle Kursbeschreibung:
Herrschaftsteilungen, also die gleichmäßige Aufteilung von Besitz und Rechten eines adligen Hauses unter erbberechtigten Verwandten, war die im Spätmittelalter (ca. 1250–1500) gängige Praxis der Herrschaftsweitergabe und innerdynastischen Konfliktvermeidung. Ob große Adelshäuser wie Wettiner oder Wittelsbacher oder lokaler Niederadel, geteilt wurde immer. Zugleich konnte die kontinuierliche Teilungspraxis des Adels aber auch zur Zersplitterung des Hauses und damit langfristig zu Machtverlust und Bedeutungslosigkeit führen, was schon von den Zeitgenossen kritisch beobachtet wurde. So gab es bereits im späten Mittelalter Versuche, Teilungen zu verhindern oder zumindest die damit verbundenen Risiken einzudämmen. Wurden Herrschaftsteilungen in der älteren Forschung vor allem negativ gesehen (Stichwort: Kleinstaaterei), werden neuerdings positive Folgeerscheinungen von Teilungsprozessen hervorgehoben.
Das thematisch strukturierte Seminar will das Phänomen der Herrschaftsteilungen anhand bayrischer und sächsischer Beispiele unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchten. Es baut darauf, dass die Teilnehmer die jeweiligen Sitzungstexte vorbereiten und aufgrund selbstständig entwickelter Fragen und Thesen aktiv diskutieren. Anhand gedruckter und z. T. ungedruckter Überlieferung werden darüber hinaus die angesprochenen Themenfelder erarbeitet und so der praxisorientierte wie quellenkritische Umgang mit historischem Material geübt. Deshalb sollten die Seminarteilnehmer die Bereitschaft mitbringen, sich auf Latein und Frühneuhochdeutsch als dominanter Schriftsprachen der Zeit einzulassen.

Literatur:
Härtel, Reinhard, Über Landesteilungen in deutschen Territorien des Spätmittelalters, in: Festschrift für Friedrich Hausmann, hrsg. v. Herwig Ebner, Graz 1977, S. 179–205; Heimann, Heinz-Dieter, Hausordnung und Staatsbildung. Innerdynastische Konflikte als Wirkungsfaktoren der Herrschaftsverfestigung bei den wittelsbachischen Rheinpfalzgrafen und den Herzögen von Bayern. Ein Beitrag zum Normenwandel in der Krise des Spätmittelalters (Quellen und Forschungen aus dem Gebiet der Geschichte. N. F. 16), Paderborn u. a. 1993; Rogge, Jörg, Herrschaftsweitergabe, Konfliktregelung und Familienorganisation im fürstlichen Hochadel. Das Beispiel der Wettiner von der Mitte des 13. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts (Monographien zur Geschichte des Mittelalters 49), Stuttgart 2002; Schubert, Ernst, Fürstliche Herrschaft und Territorium im später Mittelalter (Enzyklopädie Deutscher Geschichte 35) München 22006; Spiess, Karl-Heinz, Familie und Verwandtschaft im deutschen Hochadel des Spätmittelalters. 13. bis Anfang des 16. Jahrhunderts, Stuttgart 22015.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende
1 Mo, 6. Apr. 2020 15:15 18:45 Seminarraum R 5216 Dr. Alexander Sembdner
2 Mo, 20. Apr. 2020 15:15 18:45 Seminarraum R 5216 Dr. Alexander Sembdner
3 Mo, 4. Mai 2020 15:15 18:45 Seminarraum R 5216 Dr. Alexander Sembdner
4 Mo, 18. Mai 2020 15:15 18:45 Seminarraum R 5216 Dr. Alexander Sembdner
5 Mo, 15. Jun. 2020 15:15 18:45 Seminarraum R 5216 Dr. Alexander Sembdner
6 Mo, 29. Jun. 2020 15:15 18:45 Seminarraum R 5216 Dr. Alexander Sembdner
7 Mo, 13. Jul. 2020 15:15 18:45 Seminarraum R 5216 Dr. Alexander Sembdner
Enthalten in Modulen
Modul
03-HIS-0204 Sächsische Landesgeschichte des Mittelalters (8. - 16. Jahrhundert) (SoSe 2020)
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
Lehrende
Dr. Alexander Sembdner