Lehrende: Dr. Lena Rebekka Rehberger
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Ungefähr 100 Jahre ist es her, dass ein reguläres Kunststudium an einer öffentlichen Kunstakademie auch für Frauen zugänglich wurde. Schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts waren Künstlerinnen – oft als „Malweiber“ betitelt – verstärkt in die Öffentlichkeit getreten, hatten bewusst den Kampf um eine professionelle Ausbildung und gesellschaftliche Anerkennung begonnen. In dem Seminar sollen die unterschiedlichen Schicksale und die individuellen künstlerischen Positionen jener Generation von europäischen Frauen in den Fokus gestellt werden, die im 19. Jahrhunderts geboren wurden und deren künstlerische Tätigkeit ihren Höhepunkt um die Jahrhundertwende bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts fand. Neben den im deutsch- , englisch- und französisch sprachigen Raum wirkenden Malerinnen und Bildhauerinnen (Sabine Lepsius, Maria Slavonas, Caroline Barduas, Berthe Morisot, Mary Cassatt, Paula Modersohn-Becker, Ilna Ewers-Wunderwald, Alma del Banco, Marianne Werefkin, Gabriele Münter, Renée Sintenis und Käthe Kollwitz u.a.), sowie Designerinnen und Fotografinnen, die im frühen 20. Jahrhundert im Kontext der Deutschen Werkstätten und des Bauhauses arbeiteten, wird dabei ein besonderer Schwerpunkt auf den aus Skandinavien stammenden Künstlerinnen gelegt (Helene Schjerfbeck, Oda Krohg, Ellen Thesleff, Elin Danielson-Gambogi u.a.). Die wichtigsten Kunstzentren in Europa und die einzelnen Künstlerkolonien werden als bedeutsame Impulsgeber und Fluchtpunkte insbesondere für Künstlerinnen besprochen. Auch werden wir unter anderem der 1971 von der amerikanischen Kunsthistorikerin Linda Nochlin aufgeworfenen Frage „Why Have There Been No Great Women Artists?“ nachgehen und uns mit den institutionellen Hürden befassen, welche Künstlerinnen in der westlichen Welt daran gehindert hat, auf die gleiche Weise wie ihre männlichen Kollegen Erfolge in der bildenden Kunst zu erzielen.
Organisatorisches: Die letzten beiden Sitzungen werden als Block zusammengefasst und in Berlin stattfinden, wo in der Alten Nationalgalerie die Ausstellung „Kampf um Sichtbarkeit. Künstlerinnen der Nationalgalerie vor 1919“ besucht wird! Termin nach Absprache.
Literatur: Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.