30-HIS-0410.SE01b Schauprozesse. Hintergründe, Funktionen, Auswirkungen

Veranstaltungsdetails

Lehrende: N.N.

Veranstaltungsart: Seminar

Orga-Einheit: 30-Zentrale Einrichtungen

Anzeige im Stundenplan:

Fach:

Anrechenbar für:

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Offizielle Kursbeschreibung:
Zu Beginn des Kalten Krieges wurde das östliche Europa von einer Reihe aufsehenerregender Schauprozesse durchzogen, mit denen an die Moskauer Prozesse der 1930er Jahre angeknüpft wurde. Den Höhepunkt bildete das Slánský-Tribunal im November 1952 in Prag. Rudolf Slánský, der frühere Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei, und 13 weitere hochrangige Funktionäre des Partei- und Staatsapparats wurden angeklagt, sich gegen die volksdemokratische Ordnung verschworen zu haben. Den Dreh- und Angelpunkt des Prozesses bildete der Begriff des „Kosmopolitismus“, der eine tödliche Wirkung entfaltete. Elf der Angeklagten wurden zum Tode verurteilt, drei erhielten lebenslange Freiheitsstrafen. Der Begriff des „Kosmopolitismus“ diente in den Auseinandersetzungen, die nach dem Bruch zwischen Stalin und Tito innerhalb der kommunistischen Parteien geführt wurden, als Deckbezeichnung für die jüdische Herkunft der als gegnerisch ausgemachten Kader. Im Slánský-Prozess wurde schließlich offen darauf verwiesen, dass elf der Angeklagten aus jüdischen Familien kamen.
Im Rahmen des Seminars soll sich den Ereignissen der Jahre 1949 bis 1953 in wort-, ereignis-und ideologiegeschichtlicher Weise zugewandt werden. Dabei wird der Prager Slánský-Prozess im Vordergrund stehen, ohne dass die anderen Fälle im politischen Osteuropa – der Rajk- und der Kostow-Prozess in Budapest und Sofia, der Geheimprozess gegen die führenden Mitglieder des Jüdischen Antifaschistischen Komitees in Moskau oder der Merker-Prozess in Ostberlin – vernachlässigt werden. Das Seminar wird sich zudem den Voraussetzungen wie den Nachwirkungen dieser Ereignisse widmen. Dazu gehören die Exilgeschichte kommunistischer Kader, die Frühgeschichte des Kalten Krieges, die Nationalisierung des volksdemokratischen Kommunismus und die Bedeutung antisemitischer Weltbilder.

Organisatorisches:
Voraussetzung der Teilnahme ist die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte und zur Übernahme eines Referats.

Literatur:
Einführende Texte werden zu Beginn des Semesters bereitgestellt.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende
1 Do, 17. Okt. 2019 11:15 12:45 Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28 N.N.
2 Do, 24. Okt. 2019 11:15 12:45 Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28 N.N.
3 Do, 7. Nov. 2019 11:15 12:45 Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28 N.N.
4 Do, 14. Nov. 2019 11:15 12:45 Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28 N.N.
5 Do, 21. Nov. 2019 11:15 12:45 Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28 N.N.
6 Do, 28. Nov. 2019 11:15 12:45 Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28 N.N.
7 Do, 5. Dez. 2019 11:15 12:45 Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28 N.N.
8 Do, 12. Dez. 2019 11:15 12:45 Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28 N.N.
9 Do, 19. Dez. 2019 11:15 12:45 Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28 N.N.
10 Do, 9. Jan. 2020 11:15 12:45 Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28 N.N.
11 Do, 16. Jan. 2020 11:15 12:45 Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28 N.N.
12 Do, 23. Jan. 2020 11:15 12:45 Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28 N.N.
13 Do, 30. Jan. 2020 11:15 12:45 Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28 N.N.
14 Do, 6. Feb. 2020 11:15 12:45 Dubnow-Institut, Goldschmidtstr. 28 N.N.
Enthalten in Modulen
Modul
30-008-ES-0330 Europäische Kulturgeschichte der Juden (WiSe 2019/20, WiSe 2019/20)
30-HIS-0410 Europäische Geschichte der Juden (WiSe 2019/20, WiSe 2019/20)
Übersicht der Kurstermine
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