Lehrende: Dr. Michael Scholz-Hänsel
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Einen stimulierenden Ausgangspunkt kann die negative Sicht des einflussreichen US-amerikanischen Kunstkritikers Clement Greenberg auf jede Form der Kunst für die Massen liefern. In seinem Beitrag Avantgarde und Kitsch (1939) verdammte er neben der realistischen Kunst eines Repin auch die Comics und sprach ihnen jedes Interesse für die künstlerische Elite ab. Auf der Basis der Leipziger Tagung Mythos und Geschichte in Comics & Graphic Novels (2016) wollen wir zunächst erarbeiten, wie sich die neuartigen Gattungen von Comic bzw. Graphic Novel seitdem entwickelt haben. Dabei soll die genaue Analyse zentraler Werke im Mittelpunkt stehen, aber auch soziologische Fragen wie Produktionsbedingungen, Vertrieb und Publikum werden zur Sprache kommen. Einen weiteren Aspekt liefern die zahlreichen Grenzgänge zwischen High und Low Art, die uns schließlich zur zentralen Frage nach einer Neubestimmung dessen führen, was einst als Kitsch galt. Ist Kitsch etwa die neue Avantgarde?
Literatur: Varnedoe, Kirk und Gopnik, Adam: High & Low. Moderne Kunst und Trivialkultur. München 1990; Platthaus, Andreas: Im Comic vereint. Eine Geschichte der Bildgeschichte. Berlin 1998; Dettmar, Ute und Küpper, Thomas (Hrsg.): Kitsch. Texte und Theorien. Stuttgart 2007 (Reclam); Kunst oder Kitsch? Die Kritikerdebatte, in: Monopol (Juni 2018); Zimmermann, Tanja (Hrsg.): Mythos und Geschichte in Comics & Graphic Novels (voraussichtlich 2019)