Lehrende: Prof. Dr. Patrick Primavesi
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Theaterwissenschaft
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Frage, was vom Theater als einer Vielheit von Praktiken und Ereignissen übrig bleibt, betrifft nicht bloß Theaterwissenschaft und -geschichtsschreibung. Die einfache Formel „Erinnern ist Arbeit“, die der 2001 verstorbene Bühnenbildner, Autor und Regisseur Einar Schleef als Motto seiner vielen autobiographischen Projekte verwendete, gilt auch für die Theaterpraxis selber, die vom Körper- und Bewegungsgedächtnis mindestens so sehr abhängt wie von der Fähigkeit, Worte, Töne oder Bilder erinnern und reproduzieren zu können. Im Seminar soll untersucht werden, auf welche Weise kulturelle Praktiken von Theater, Tanz und Performance selbst schon von Gedächt-nisprozessen strukturiert sind und wie diese Praktiken ihrerseits zur Bildung eines kulturellen Gedächtnisses beitragen. Dabei kommen Spuren, Reste und Zeugnisse von Aufführungen ebenso in den Blick wie Archive als Orte der Dokumentation solcher Spuren, außerdem Formen des Tradie-rens sowie Techniken und Technologien der Aufzeichnung, aber auch des Erzählens. Die Ausein-andersetzung mit diesen Aspekten von Gedächtnis/Arbeit wird ergänzt durch Besuche in Hellerau, beim Festival Erbstücke. Zu Erbe und Tradition in der Zeitgenössischen Kunst (26.04.-05.05.2019, mit Aufführungen von Eszter Salamon, Forced Entertainment, Hermann Heisig u.a.).