Lehrende: PD Dr. Armin Bergmeier; Prof. Dr. Evelin Wetter
Veranstaltungsart: Blockseminar
Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Wie kaum eine andere Großstadt bewahrt Wien das Alte im Stadtbild und im täglichen Gebrauch. Nicht zuletzt getrieben von der florierenden Tourismusindustrie beschäftigt sich Wien beinahe obsessiv mit der eigenen Geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts (Maria Theresia und Kaiserin Sissi) und der für Wien so wichtigen Zeit um 1900. Oftmals scheint es, als sei die Monarchie im Herbst 1918 gar nicht untergegangen. Deutlich geringer ausgeprägt ist die Nostalgie nach dem mittelalterlichen Wien, von dem nach den umfassenden Barockisierungen unter Maria Theresia kaum etwas übriggeblieben ist. Das was übrig ist, ist darum umso wichtiger. Im Fokus von Seminar und Exkursion stehen Fragen nach Ursprung und Musealisierung der mittelalterlichen und neuzeitlichen Schätze Wiens. Besonderes Augenmerk verdienen auch das Sammlerwesen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts wie auch allgemein Musealisierungstendenzen im Stadtraum. Wie wird z.B. die Erinnerung an die jüngere Vergangenheit Wiens wachgehalten? Der Ausbau der Ringstraße in den 1860er Jahren, die die frühneuzeitlichen Wallanlagen ersetze, die Prachtbauten des Historismus und ebenso die Ikonen des modernen Bauens von Otto Wagner und Adolf Loos werden ein Thema sein: 2018 jährt sich nicht nur das Ende der Donaumonarchie und der Tod Wagners zum 100. Mal, sondern auch das Todesjahr Gustav Klimts und Egon Schieles. Diese zwei Künstler bestimmen wie sonst nur Kaiserin Sissi das Bild Wiens im Ausland. Auch darum ist 2018 ein gutes Jahr, um sich mit den Musealisierungsstrategien und dem „Self-fashioning“ Wiens zu beschäftigen. Während die Blockveranstaltungen des Seminars mit Referaten zu genannten Themen bestritten werden, ermöglicht die Exkursion vielfältige Objektstudien vor Ort. In Relation zum jeweiligen Museumstypus (Dom/Domschatz, Weltliche bzw. Geistliche Schatzkammer, Kunstkammer, Gemäldegalerien, Museum für Angewandte Kunst, Stadtmuseum etc.) werden wir zudem Gelegenheit haben, mit einzelnen Mitarbeitern der Museen auch kuratorische Aspekte zu diskutieren.
Organisatorisches: Angesichts der breiten Themenspektrums wird zu Seminarbeginn eine kommentierte Literaturliste verteilt; zur Einstimmung empfiehlt sich jedoch der Film „Das große Museum“ von Andreas Holzhausen, Österreich, 2014. Neben aktiver Mitarbeit und der Übernahme eines Referates, welches zu einer Hausarbeit auszuarbeiten ist, wird die gemeinschaftliche Erstellung eines Exkursionsreaders erwartet. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Studierende begrenzt. Blockveranstaltungen: 20.04.18 10:15-15:45 Uhr, 25.05.18 10:15-17:45 Uhr, 26.05.18 10:15-17:45 Uhr, 08.06.18 10:15-17:45 Uhr
Literatur: Wird im Seminar bekannt gegeben.