Lehrende: Dr. Arnold Bartetzky
Veranstaltungsart: Vorlesung
Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte
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Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Seit der Zeit der Aufklärung mit ihrem Fortschrittsoptimismus, emanzipatorischen Elan und Glauben an die Macht der Vernunft wurden Architektur und Städtebau immer wieder mit Ideen einer neuen, besseren Gesellschaft verknüpft. Die gebaute Umwelt sollte nicht nur auf die Bedürfnisse des Menschen reagieren, sondern ihn zugleich auch zu einem sozialeren Verhalten erziehen und damit die Entwicklung neuer Lebensformen befördern. Die Vorlesung geht solchen Ideen und ihren gebauten Ergebnissen nach – von den Visionen der sogenannten utopischen Sozialisten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts über Reformansätze des Wohnungsbaus in der Zeit um 1900 sowie spätere Projekte zur Kollektivierung von Wohnen und Lebensführung bis zu alternativen Wohnkonzepten der Gegenwart. Analysiert werden zahlreiche Beispiele in verschiedenen Teilen Europas und in Nordamerika, wobei das Interesse nicht allein den architektonischen und urbanistischen Lösungen, sondern auch verschiedenen Aspekten der Geschichte sozialer Utopien in Ost und West gilt.
Literatur: Bollerey, Franziska: Architekturkonzeptionen der utopischen Sozialisten. Alternative Planung und Architektur für den gesellschaftlichen Prozess. 2. Aufl., Berlin 1991; L' architecture engagée. Manifeste zur Veränderung der Gesellschaft. Hg. von Winfried Nerdinger. München 2012; Bauen und Wohnen in Gemeinschaft / Building and Living in Communities. Hg. von Annette Becker u.a. Basel 2015; Stumberger, Rudolf: Das kommunistische Amerika. Auf den Spuren utopischer Kommunen in den USA. Wien 2015; Jennings, Chris: Paradise Now. The Story of American Utopianism. New York 2016; Together! Die neue Architektur der Gemeinschaft. Hg. vom Vitra Design Museum. Weil am Rhein – Berlin 2017.