Lehrende: Prof. Dr. Enno Bünz
Veranstaltungsart:
Vorlesung
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung:
Bis zur Industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts lebte die große Mehrheit der europäischen Bevölkerung auf dem Land und war überwiegend agrarwirtschaftlich tätig. Die Landwirtschaft als Erwerbstätigkeit und das Dorf als Lebensform sind deshalb zentrale Phänomene der Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Ohne Grundkenntnisse der Agrargeschichte lässt sich die vormoderne Geschichte Europas nicht verstehen. Die Vorlesung wird in Konzentration auf Mitteleuropa die Grundlinien der Entwicklung nachzeichnen: Ländliche Siedlung und bäuerliche Wirtschaft, Herrschaft und Bauern („Grundherrschaft“, „Freiheit und Unfreiheit“), Gemeindebildung („Dorf“) und bäuerlicher Widerstand („Bauernkrieg 1525“), Krisen und Konjunkturen der Landwirtschaft („Hungersnöte“, „spätmittelalterliche Agrarkrise“, „Preisrevolution des 16. Jh.“), landwirtschaftliche Produktion („Ackerbau und Viehzucht“, „Weinbau“, „Sonderkulturen“), Agrarwirtschaft und Marktbeziehungen („Stadt und Land“), dörfliche Lebensverhältnisse, Alltagskultur und bäuerliche Mentalität. Die Vorlesung möchte auch interdisziplinäre Perspektiven eröffnen, indem Nachbarfächer der Geschichtswissenschaft wie Kulturgeographie, Archäologie, Volkskunde, Bauernhausforschung, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft berücksichtigt werden.
Organisatorisches:
Für Seniorenstudium geöffnet
Literatur:
Rösener, Werner, Agrarwirtschaft, Agrarverfassung und ländliche Gesellschaft im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte 13), München 1992. Troßbach, Werner/ Zimmermann, Clemens, Die Geschichte des Dorfes. Von den Anfängen im Frankenreich zur bundesdeutschen Gegenwart, Stuttgart 2006. Kießling, Rolf/Konersmann, Frank/Troßbach, Werner, Grundzüge der Agrargeschichte, Band 1: Vom Spätmittelalter bis zum Dreißigjährigen Krieg (1350- 1650), Köln u. a. 2016.
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