Vorlesungsverzeichnis
Entscheidungstheorie ist für alle sozialwissenschaftlichen Fächer, aber auch für die Natur- und Ingenieurwissenschaften von Bedeutung. Kenntnisse der Grundlagen von Entscheidungs- und Spieltheorie können zudem in Beruf und Alltag Verwendung finden.
Die Vorlesung behandelt Grundlagen der Entscheidungs- und Spieltheorie. Sie befasst sich mit Theorie (Entscheidungen unter Sicherheit, Risiko, Unsicherheit, strategischen Entscheidungen) und Experimenten zu sozialer Interaktion, Konflikt und Kooperation. Damit wird auch der Frage nachgegangen, wie Personen, Unternehmen und Politik in realen Situationen Entscheidungen treffen.
Schwerpunkt der Vorlesung sind experimentelle Studien und empirische
Anwendungen der Theorie in verschiedenen Bereichen. Dazu zählen Analysen zur Entstehung und des Verfalls von Kooperation, von Institutionen und Normen, sozialen Dilemmas, Umwelt- und Klimapolitik, sozialen und wirtschaftlichen Prozessen, politischen Konflikten, Technikrisiken u.a.m. Entscheidungstheorie ist in den Sozialwissenschaften grundlegend, aber auch in anderen Disziplinen von großer Bedeutung. Man denke etwa an Entscheidungen über Maßnahmen zur Eindämmung von Epidemien oder in den Ingenieurwissenschaften an die Softwareentwicklung für autonom fahrende Autos. Verhaltensexperimente - die Teilnahme ist natürlich freiwillig - werden zur Illustration und zum besseren Verständnis auch in der Vorlesung durchgeführt.
Experimentelle Studien zeigen, dass häufig die strikten Rationalitätsanforderungen der normativen Entscheidungstheorie nicht erfüllt sind. Ausgehend von Studien in Soziologie, Psychologie, Ökonomie und anderen Disziplinen werden Theorievarianten vorgestellt, die mit den experimentellen Beobachtungen von Entscheidungen "begrenzt rationaler" Akteure besser im Einklang stehen.